Die Zeiten, in denen europäische Künstler einfach nordamerikanische Produktionen imitiert haben, sind längst vorbei. Der Blues ist global geworden und wird von verschiedensten Musikern geprägt, die ihm ihre individuelle Seele geben. Der in Deutschlands Blueshochburg Osnabrück aufgewachsene Sänger und Gitarrist Kai Strauss gehört zu diesem kleinen Kreis. Zusammen mit seiner international besetzten Band, den Electric Blues All-Stars, gilt er als einer der großen Namen der europäischen Blues-Szene, mehrere German Blues Awards sowie Auftritte auf renommierten Festivals von Europa bis in die Karibik bestätigen das.
Mit Night Shift hat Kai Strauss sein siebtes Album veröffentlicht, und wieder mal gelingt es ihm, die Blueswurzeln mit Elementen seiner eigenen Art von Funk und Soul zu einem aufregenden zeitgenössischen Sound zu verweben. Als Songwriter hat er sich spürbar weiterentwickelt. Seine Lieder haben an Dringlichkeit und Aktualität gewonnen und greifen auch mitunter ernstere Themen auf. Obwohl Strauss eindeutig die Grammatik der alten Bluesmeister gelernt hat, ist seine Gitarrenarbeit keineswegs ein „Malen-nach-Zahlen-Blues“. Mit ganz eigener Stimme vorgetragen, platziert Kai seine Gitarrenlicks energiegeladen und ausgefeilt wie ein südamerikanischer Elfmeterschütze. Und wenn sogar US-Bluesmogul Bruce Iglauer (Alligator Records) Strauss als Musiker „who has it all“ lobt, weiß man, dass sich acht Tonträger, TV-Auftritte und unzählige Shows in über 20 Ländern ausgezahlt haben.
Gitarre/Gesang: Kai Strauss
Bass: Kevin DuVernay
Keyboards/Gesang: Paul Jobson
Schlagzeug: Henri Jerratsch
Foto: Manfred Pollert